Zahlen zur Zeitarbeit in der Pflege - Sonderauswertung der BA
31.05.2019
In der jüngeren Vergangenheit wurde des öfteren von einer Personalabwanderung in der Pflegebranche aus der direkten Anstellung hin zur Zeitarbeit berichtet. Grund genug für den Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP), die Bundesagentur für Arbeit um aktuelles Zahlenmaterial zu bitten. Im Ergebnis zeigte sich, dass von insgesamt 1.686.004 Beschäftigten in Pflegeberufen 34.240 Zeitarbeitskräfte sind (Stichtag Mitte 2018). Somit ergibt sich eine Quote von ca. 2%. Wobei der Begriff Zeitarbeitskräfte bspw. auch Überlassungen von Krankenhäusern untereinander umfasst. Betrachtet man nur die Personen, welche direkt in einem Zeitarbeitsunternehmen angestellt und in die Pflege überlassen sind, schrumpft die Zahl der BA-Sonderauswertung zufolge auf 20.466 Personen, was einer Quote von lediglich 1,2% entspricht. Der BAP folgert, dass Zeitarbeit in der Pflege nach wie vor ein Randphänomen ist. Nennenswerte Wanderungsbewegungen aus der Pflege in die Zeitarbeit bilden die Zahlen demnach nicht ab - zudem sei zu beachten, dass zwar sehr wohl Pflegekräfte in die Zeitarbeit wechseln, aber genauso Zeitarbeitnehmer/innen aus der Arbeitnehmerüberlassung in Pflegeeinrichtungen wechseln. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen zeigt sich der Zeitarbeits-Arbeitgeberverband verwundert, dass es immer wieder Forderungen aus der Politik (und von vereinzelten Pflegeverbänden) für eine Einschränkung der Zeitarbeit in der Pflege gibt.
Bei genauer Betrachtung zeigen die Zahlen auch, dass der prozentuale Anteil von Zeitarbeitnehmern im Teilbereich der Altenpflege in den Jahren 2016 bis 2018 nahezu konstant geblieben ist.
Im Teilbereich der Krankenpflege jedoch zeigt sich innerhalb dieses recht kurzen Beobachtungszeitraumes sehr wohl ein deutlicher Anstieg - wenn auch auf niedrigem Niveau. Dort stieg der prozentuale Anteil in den zwei Jahren um 40,5% (Zeitarbeiter gesamt - Quote 2016: 1,48%, Quote 2018: 2,08%) bzw. 31,7% (Überlassungen aus reinen AÜ-Betrieben - Quote 2016: 0,85%, Quote 2018: 1,12%).
Hier finden Sie das detaillierte Zahlenmaterial.
Quelle: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister - BAP
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